Damals ging man mit 14 oder 15 Jahren, in der Regel nach der 8. Volksschulklasse, bzw. nach Ablauf des damals eingeschobenen „Kurzschuljahrs“, in die Lehre, und zwar dorthin, wo die Eltern einen hinschickten. Aber Werner Hertrampf hat sich seinen Berufsweg doch selbst ausgesucht, nach einem guten Praktikum bei Gebrüder Nolte.
In den 1960er Jahren wurde an den Fahrzeugen viel mehr repariert als ausgetauscht. Die Produktion an Ersatzteilen musste mit dem zunehmenden Absatz im Markt erst noch an Fahrt aufnehmen. Meistens war man abends stark ölverschmiert nach der Arbeit.
Werner Hertrampf lernte vor allem die Mechanik, denn von Elektronik, Steuergeräten, modernen Assistenzsystemen, Rückfahrkameras, elektrischen Fensterhebern, keyless go (berührungsloses Ver- und Entriegeln eines Autos) und Navigationssystemen, wagte man in seinen beruflichen Anfangsjahren noch nicht einmal zu träumen.
„Heute sind wir für viele Arbeiten in der Werkstatt angewiesen auf ein funktionierendes Internet und digitale Reparaturanleitungen, die vom Hersteller mit wachsenden Erkenntnissen über mögliche Schwachstellen stündlich aktualisiert werden. Ohne Computer sind auch die heutigen Kfz-Mechatroniker aufgeschmissen“, weiß Werner Hertrampf zu berichten.
Seit knapp sieben Jahren ist er bereits Ruheständler, allerdings nur auf dem Papier. Denn er und sein erster und einziger Ausbilder und Arbeitgeber, Gebrüder Nolte, hatten gemeinsam beschlossen, dass er als Minijobber noch Fahrtätigkeiten zwischen den neun Autohäusern erledigt – sozusagen im Übergang zum finalen Ruhestand. Diese Lebensphase mit unbegrenzter Freizeit soll kurz vor Werner Hertrampfs 70. Geburtstag nun aber doch „schon“ Anfang November beginnen.
Dankbar für 55 erfüllte gemeinsame Lebens- und Arbeitsjahre sagen die Unternehmerin Petra Pientka und der Geschäftsleiter Service Knut Schäfers Werner Hertrampf jetzt „Auf Wiedersehen“ und wünschen ihm und seiner Familie dafür eine gute innere und äußere Gesundheit.